Ein etwas anderer Beitrag als sonst, aber heute soll es nicht um Fotografie oder eine Wanderung gehen, sondern um ein Thema, das uns alle betrifft. Das uns alle beschäftigen sollte. Der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung! Eine Statistik hat mich wirklich sehr schockiert: „Weltweit wird mehr als ein Drittel der für den Menschen produzierten Lebensmittel weggeworfen. Das sind schätzungsweise ca. 1,3 Milliarden Tonnen jedes Jahr!“
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„Weltweit wird mehr als ein Drittel der für den Menschen produzierten Lebensmittel weggeworfen. Das sind schätzungsweise ca. 1,3 Milliarden Tonnen jedes Jahr!“
Damit sind wir auch schon bei der Ausgangssituation gelandet. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht zu sehr ins Detail gehen, das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat zu dem Thema Lebensmittelabfälle von privaten Haushalten in Deutschland eine Studie in Auftrag gegeben, die es wert ist, sie zumindest einmal zu überfliegen! Ihr findet sie hier: Studie (PDF)
Pro Kopf entsteht so ein Lebensmittelabfallvolumen von rund 150 Kilogramm. (Der Abfall auf dem Weg zum Verbraucher mit eingerechnet, Quelle: EU Parlament)
Erschreckend: Fast die Hälfte der Lebensmittelabfälle wäre vermeidbar gewesen.
Laut mehreren Studien der vergangenen Jahre im Auftrag des EU Parlaments, beträgt der jährliche Lebensmittelabfall in Europa 88 Millionen Tonnen und damit pro Kopf rund 173 Kilogramm.
Auch interessant ist der Blick auf die Länderverteilung:
Auch wenn Deutschland etwas unter dem Durchschnitt liegt, sollten wir uns nicht „darauf ausruhen“. Denn auch unterdurchschnittliche Werte sind immer noch zu viel!
Die Folgen der Lebensmittelverschwendung lassen sich letztlich in drei Gruppen ordnen: Wirtschaftliche und ethische Folgen sowie Auswirkungen auf die Umwelt.
Mal abgesehen davon, dass unnötig weggeworfene Lebensmittel in erster Linie mal Eurem Geldbeutel schaden, haben diese unnötigen Käufe in der letzten Konsequenz auch wirtschaftliche Folgen für die gesamte Bevölkerung.
Die Gleichung mag für den Ein oder Anderen recht weit hergeholt wirken aber letztlich ist es genau das: Die Lebensmittelverschwendung trägt zur Verknappung und damit zur Steigerung der Preise für Lebensmittel bei. Das führt sogleich zum nächsten Punkt.
Weltweit hungern rund eine Milliarde Menschen… Und wir werfen gute Lebensmittel weg?
Und natürlich hat ein hungernder Mensch nichts davon, wenn ich mein Essen doch noch in mich rein stopfe und brav aufesse. Aber hätte denn dann nicht auch weniger gereicht? Vielmehr sollten wir uns vor dem Kauf bewusst sein, was wir wirklich benötigen und konsumieren.
Jedes Lebensmittel, das wir täglich konsumieren hat im Vorfeld bereits einiges an Ressourcen verschlungen. Oft sogar mehr als viele von uns annehmen würden! So fängt der Ressourcenverbrauch bereits in der Landwirtschaft an.
Unzählige Arbeitsschritte, Bewässerung, Ernte und viele weitere Schritte sind hier erforderlich. Weiter geht es in der Verarbeitung – und da muss die Ernte ja erst einmal hin transportiert werden und von dort weiter in den Handel.
Auch wenn man das in Deutschland kaum glauben kann, aber Wasser ist knapp!
So fließen allein 820 Liter Wasser, bis ein Kilo Äpfel geerntet ist. Rund 1.610 Liter Wasser sind es, bis ein Kilogramm Brot entstanden ist. Für ein Kilogramm Käse sind es mehr als 5.060 Liter. Für die gleiche Menge Rindfleisch sogar rund 15.420 Liter. Quelle: Zu Gut Für die Tonne
Ein weiterer Aspekt sind natürlich die Treibhausgase. Schätzungsweise 30% der weltweiten Treibhausgase sind verknüpft mit unserer Ernährung. Vieles davon natürlich „sinnvoll“, manches aber auch wirklich sinnfrei. Gerade wenn Lebensmittel dann unnötig im Müll landen!
Wer sich intensiver über die Problematik informieren möchte, findet hier eine kleine Auswahl an Seiten, auf denen das Problem tiefer behandelt wird:
https://www.zugutfuerdietonne.de/
https://ec.europa.eu/food/safety/food_waste_en
https://www.brot-fuer-die-welt.de/themen/lebensmittelverschwendung/
https://www.bzfe.de/inhalt/lebensmittelverschwendung-1868.html
Und da mittlerweile alles über Apps läuft, habe ich natürlich eine kleine Auswahl der sinnvollsten Apps und Projekte für Euch.
Insbesondere ans Herz legen möchte ich Euch die App „TooGoodToGo“.
Kurz und knapp: Über die App findet Ihr Restaurants, die Euch das Essen, das andernfalls im Müll landen würde, zu einem günstigeren Preis verkaufen.
Letztlich eine klassische Win-Win Situation! Ihr profitiert von immer noch frischem Essen zu einem günstigeren Preis und das Restaurant freut sich dann doch noch über einen kleinen Umsatz! So leicht ist es einen kleinen Beitrag zu leisten und dabei auch noch Geld zu sparen! Was will man mehr?
Das gleich Prinzip, aber leider bisher nur in den Städten Berlin und Duisburg – Der ResQ Club. Den Link zur Seite findest Du hier: ResQ Club
Etepetete ist gemeinsam mit einem Netzwerk an Bio-Bauern aktiv im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung. So wird das Gemüse, das nicht den optischen Ansprüchen das Handels entspricht, in eine Box gepackt und in einem gewählten Lieferintervall an Deine Haustür gebracht.
Dabei handelt es sich um einen Online-Shop für aussortierte Lebensmittel. Beim Kauf kannst Du als Verbraucher dann bis zu 70 Prozent des ursprünglichen Produktpreises sparen. Hier geht’s zur Website!
Unter dem treffenden Namen „Zu gut für die Tonne“ hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine Initiative gegen die Lebensmittelverschwendung gestartet mit umfangreichen Informationen rund um das Thema Lebensmittelabfälle. In diesem Zuge wurde auch eine Rezepte-App entwickelt: „Zu gut für die Tonne“
Das Fazit wie immer wenig überraschend – wirklich Jeder kann seinen Teil dazu beitragen! Und niemand kann und sollte erwarten von heute auf morgen alles auf den Kopf zu stellen. Ich nehme mich selbst auf keinen Fall heraus. Auch ich werde nicht von einem Tag auf den anderen ein neuer Mensch!
Vielmehr reicht anfangs schon das reine Bewusstsein dieses Problems und vielleicht fangen wir einfach gemeinsam an mit der Umsetzung von einem oder zwei der Tipps, die wirklich leicht umzusetzen sind!
Wie steht Ihr zu diesem Thema und setzt Ihr bereits einige der Tipps um? Sollte ich zukünftig öfter über solche Probleme berichten, auch was Natur, Nachhaltigkeit und die Tierwelt betrifft?
Liebe Grüße
Stefan „BinMalKürzWeg“ Kürzinger
Bildnachweis: Beitragsbild (Unsplash – Louis Hansel); Erstes Bild (Unsplash – Lukas Budimaier), Drittes Bild (Unsplash – Dan Gold)
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